Urlaub am Bauernhof
In Österreich haben sich mehr als 3.000 bäuerliche Familienbetriebe mit privater Beherbergung zum Verband „Urlaub am Bauernhof“ zusammengeschlossen. Ihre Höfe sind mit dem Symbol des Landesverbandes UaB gekennzeichnet. Die Marke „Urlaub am Bauernhof“ ist Teil des immer mehr aufblühenden Agrotourismus und deckt vor allem die Profile Bio-, Wein-, Kinder-, Reit-, Radler-, Gesundheits- und Seminarurlaub, sowie behindertengerechter Urlaub ab. Feriengäste, die gern auf dem Land und in den Bergen Urlaub machen wollen, haben zahlreiche Möglichkeiten, unter diesen Aspekten ihre Ferienunterkunft auszuwählen.
Familienurlaub am Bauernhof
Urlaub am Bauernhof ist nicht nur gestressten Menschen, die einmal richtig abschalten wollen, zu empfehlen, sondern macht auch mit der ganzen Familie rundum Freude: Hähnekrähen statt Wecker, deftiges Frühstück mit frischen Backwaren statt Süßes aus dem Supermarkt, Bewegung in guter Landluft statt Hasten im Smog, oder Katzen, Hunde, Kälbchen streicheln statt nur mit Kuscheltieren spielen und nicht zuletzt Brauchtum genießen statt Schnelllebigkeit erfahren. Immer mehr Menschen suchen im wohlverdienten Urlaub nach Ruhe und Entspannung oder Aktivitäten nahe zur Natur, freuen sich auf schöne Landschaften und Zeit fürs Sternegucken. Die Kinder schließen Freundschaften mit Kindern vom Lande, lernen andere Lebensmodelle kennen, erfahren viel Neues, Spannendes rund um Tiere, Landwirtschaft und Natur.
Die Bauernhöfe liegen häufig in der Nähe von Tennis- oder Golfplätzen, Ski- und Rodelbahnen, an Seen zum Baden, Bootsfahren oder Angeln. Wer das Auto stehen lassen möchte, kann die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen oder mit der Kutsche fahren.
Urlaub am Bauernhof ist das ganze Jahr über möglich. Im Frühjahr schaut man den Bauern bei der Aussaat auf den Feldern und beim Auftrieb des Viehs auf die Alm zu. Jungtiere werden geboren und können gestreichelt werden. Die Feriengäste genießen die Baumblüte, gehen wandern, besteigen Berge und lernen das Brauchtum rund um Ostern und Pfingsten kennen. Frühlingsfeste sind auf dem Lande besonders schön.
Im Sommer gibt es viel Arbeit auf dem Bauernhof. Neben der üblichen Versorgung des Viehs sind die Wiesen zu mähen und Heu zu machen. Die Ernte auf den Feldern beginnt. Wer möchte, kann beim Urlaub am Bauernhof im Garten helfen, Gemüse ernten und putzen oder einfach die Natur genießen: wandern, Ausflüge machen, im kühlen Wasser der Seen und Flüsse baden. Manche Bauernhöfe bieten Ausritte und Reitunterricht an.
Im Herbst wird die Ernte eingefahren, es wird Obst gepflückt, die Weintrauben werden gelesen und gepresst. Ein Höhepunkt im Herbst ist der Almabtrieb des Viehs, das mit einem Volksfest gefeiert wird. Die Ställe sind vorzubereiten, damit das Vieh wieder einziehen kann.
Der Winter am Bauernhof ist ruhiger, aber dennoch gibt es einiges zu tun. Das Vieh muss versorgt werden, die Wege sind vom Schnee frei zu halten und es ist einzuheizen. Wer im Urlaub am Bauernhof Holz hacken möchte, kann das gern tun. Der Winter hat viele schöne Seiten: man sitzt in der warmen Stub`n bei gutem Essen und so manchem Liedchen zusammen. Die Menschen auf dem Lande pflegen besondere weihnachtliche Bräuche, gehen Ski und Schlitten fahren. In der närrischen Zeit stürzen sie sich mit ihren Feriengästen in das bunte Fastnachtstreiben.
Bergbauernhof
Die Bergbauerhöfe eignen sich besonders gut zur Erholung: frische Bergluft, ein wenig Anstrengung bei Spaziergängen und Wanderungen bringen den Kreislauf in Schwung. Deftiges Essen und einfache Getränke ohne Alkohol garantieren einen besonderen Wohlfühleffekt. Die Ruhe der Berge entschleunigt, die Einsamkeit ohne moderne Technik bringt auch gestresste Städter wieder auf den Boden des wirklich Wichtigen zurück. Vielleicht haben Sie ja beim Urlaub am Bergbauernhof auch die Möglichkeit, beim Melken des Viehs und beim Käsen mitzuhelfen. Körperliche Arbeit im Freien ist besser als jedes Fitnessstudio.
Lernen beim Urlaub am Bauernhof
Während des Urlaubs am Bauernhof sollte man Augen und Ohren offen halten. Schaut man der Bäuerin über die Schulter, lernt man so manch neues oder vergessenes Rezept für schmackhafte Speisen. Man erfährt, wann welche Kräuter wachsen und wofür man sie verwendet. An manchen Bauernhöfen werden „Kräutererlebnisse“ rund um Heil- und Küchenkräuter angeboten: Kräuterwanderungen, Anlegen eines Kräutergartens, Kochkurse mit Kräutern.
Beim Urlaub am Biobauernhof in Österreich erfährt man alles über den biologischen Anbau von Obst und Gemüse sowie über die Fütterung von Vieh für so genanntes Biofleisch. Man lernt wieder, wie naturbelassene Früchte aussehen, riechen und schmecken. Ein Erlebnis für die ganze Familie beim Urlaub am Bauernhof. Die meisten Produkte können auch „ab Hof“ gekauft werden, ein tolles Mitbringsel aus dem Urlaub.
In den Weingebieten im Burgenland, in Niederösterreich oder in der Steiermark kann man dem Weinbauer bei der Arbeit im Weingarten oder im Keller zur Hand gehen. Ein besonderes Erlebnis beim Urlaub am Weinbauernhof dürften die Degustation von Weinen, das Erlernen einer richtigen Weinbeurteilung und vielleicht sogar die Herstellung eines Cuvée, also das Verschneiden von Weinpartien unterschiedlicher Rebsorten oder Lagen sein.
Gehören zum Bauernhof Pferde, kann man vielerorts beim Urlaub am Bauernhof auch das Reiten erlernen. Dabei stellen die Bauern sowohl Pferde für Erwachsene, als auch für Kinder bereit. Manche Bauernhöfe bieten sogar die Möglichkeit zum Erwerb eines „Kutschfahrdiploms“.
Die großen Ferienunterkünfte von NOVASOL auf dem Bauernhof können auch für Seminare von Firmen oder Schulen genutzt werden.
Schon gewusst?
Im Wissen der Schwierigkeit von genauen Vorhersagen für das tägliche Wetter und der Kenntnis über die Häufigkeit deren Richtigkeit, schmunzeln viele von uns über die so genannten Bauernregeln. Dennoch haben diese, über Jahrhunderte hinweg entstandenen, genutzten und teilweise wissenschaftlich belegten Regeln bis heute ihren festen Platz in ländlichen Regionen.
Bauernregeln oder Wetterregeln entstanden aus der Beobachtung der Wetterlage, der Böden und von nacheinander folgenden Umständen, sie wurden von Generation zu Generation weitergegeben. Für die Bauern war es besonders wichtig, den besten Zeitpunkt für eine gute Aussaat, für den Beginn und den Abschluss der Ernte zu bestimmen. Lagen sie falsch, konnte mitunter die Arbeit eines Jahres verloren gehen.
Die Bauernregeln sind meist in Reimform verfasste Sprüche und muten heute recht lustig an, klingen aber auch logisch, wie etwa: „Märzen-Schnee tut den Saaten weh.“ Nutzen Sie Ihren Urlaub am Bauernhof, mit dem Bauer vor Ort ein wenig darüber zu fachsimpeln.